Max und die Wilde Sieben | Die Geister-Oma by Lisa-Marie Dickreiter & Winfried Oelsner

Autor:Lisa-Marie Dickreiter & Winfried Oelsner [Dickreiter, Lisa-Marie]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783862744046
Herausgeber: Oetinger E-Books
veröffentlicht: 2015-05-17T16:00:00+00:00

Kapitel 17

Die Geisterjäger

Ruhig und friedlich. So sieht der Flur aus. Ruhig und friedlich und kein bisschen gruselig.

Aber darauf fällt Max nicht herein! Er weiß genau, wie schnell sich dieser Flur in den schrecklichsten Ort der Welt verwandeln kann. Dass man bloß um die Ecke zu biegen braucht, und schon … Hastig zieht Max die Parfümflasche aus seinem Gürtel und streckt sie vor sich wie eine Pistole. Wenn die Geisteroma wieder hinter der Ecke auf ihn wartet, wird er ihr eine ordentliche Ladung Weihwasser verpassen! Dann wird sie heulen und fluchen und zu Staub zerfallen.

Zumindest behaupten das die Bücher von seiner Mama.

Leider stand in denen nicht, wie viel Weihwasser man für einen Geist braucht. Und so kann Max nur hoffen, dass die Mini-Pfütze reicht, die er im Becken von der Burgkapelle gefunden hat.

Anstatt über fünf Minuten Verspätung zu schimpfen, sollte Pfarrer Glatzel mal lieber mehr Wasser weihen!

Doch darüber kann Max sich nicht länger aufregen. Er muss jetzt dringend um die Ecke biegen. Denn dort wartet Kilian.

Hoffentlich.

Max lauscht. Nichts zu hören. Nur Ruhe und Frieden.

»Kilian? Bist du da?« Max flüstert so leise, dass er es selbst kaum hört.

Keine Antwort.

Okay, okay. Max wird jetzt um die Ecke biegen.

Jetzt sofort.

Nur noch ein letztes Mal die Lage checken.

Max streckt den Arm mit der Parfümflasche um die Ecke und sprüht kurz in die Luft.

Kein Heulen und Fluchen.

Vorsichtig folgt Max seinem Arm. Niemand zu sehen. Auch hinter der Ecke sieht der Flur ruhig und friedlich aus. Die Nachtlichter brennen, der schwere Samtvorhang verdeckt das einzige Fenster, und in den Kübeln wächst das Gestrüpp vor sich hin. Alles wie früher. Alles, als würde die Geisteroma wieder in ihrem Grab liegen und in Ruhe tot sein.

Die Parfümflasche im Anschlag, schleicht Max auf den Samtvorhang zu. Hinter dem wollen Kilian und er sich auf die Lauer legen.

Da!

Ein Schnaufen!

Vor Schreck sprüht Max eine ordentliche Ladung Weihwasser gegen den Samtvorhang.

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